Nachruf auf Alfred Issing

Am 26.12.2021 verstarb unser Ehrenvorsitzender Alfred Issing im Alter von 88 Jahren. Das Bild zeigt ihn und seine Frau Maria bei einer Weinlagenwanderung im Kreis der Weinprinzessinnen und Vertretern der Politik.

Alfred Issing war nicht nur Winzer mit Leib und Seele sondern hatte stets auch die Weiterentwicklung des Weinbaus in Güntersleben im Blick. So war er Initiator für die Gründung des Weinbauvereins Güntersleben am 11.07.1990 im Kolpingkeller. Er wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und übte dieses Amt 16 Jahre aus. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wurde Alfred Issing bei der Mitgliederversammlung am 20.11.2006 zum Ehrenvorsitzenden gewählt.  

Mit seinem Einsatz im Weinbauverein begann eine Qualitätsoffensive für unsere Winzer. Er initiierte die Beratung und Förderung moderner Anbaumethoden, den Pflanzenschutz, die Kellerwirtschaft und die Jungweinproben seit 1994. Eine der ersten größeren Anschaffungen des Weinbauvereins war beispielsweise ein Blattnässeschreiber, der das Bestandsklima im Weinberg hinsichtlich Vegetationsverlauf, Niederschlägen, Temperatur und Blattfeuchtigkeit misst. Damit wurde eine der Voraussetzungen für einen gezielten und damit umweltschonenderen Pflanzenschutzmitteleinsatz geschaffen. Dies alles wirkte sich sehr positiv auf die Qualität der Günterslebener Weine aus.

Alfred Issing war auch immer darauf bedacht, seine Heimatgemeinde als kleinen Weinort bekannter zu machen. So wurde am 04. August 1991 die erste Weinlagenwanderung ins Leben gerufen. Start und Ziel war damals das Firmengelände der Firma Hollerbach im Sandgraben. Auf der Strecke von 5 km gab es nur 3 Stationen. Heute ist die Weinlagenwanderung eine der wichtigsten Veranstaltungen des Weinbauvereins und trotz stetig steigender Besucherzahlen weiterhin ein Geheimtipp für Genießer des Weines und der Natur. Die Hütte von Alfred Issing mit ihrem herrlichen Ausblick war dabei immer ein zentraler Treffpunkt.

Auf Alfreds Initiative wurde am 29.09.2002 bei einer sehr gelungenen Veranstaltung Andrea Ziegler zur ersten Günterslebener Weinprinzessin gekrönt. Damit schaffte er die Voraussetzung, dass sich Jaher später ihre Cousine Sabine Ziegler erfolgreich für das Amt der fränkischen Weinkönigin bewerben konnte und Güntersleben als Weinort über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt machte.

Eine weitere wegweisende Idee von Alfred Issing war die Anlage eines Weinlehrpfades. Ab Frühjahr 2003 wurde in Zusammenarbeit mit Norbert Stieber und Manfred Wolf ein Konzept entwickelt und mit Hilfe von Zuschüssen des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten umgesetzt. Das Konzept umfasst nicht nur die Beschilderung der Weinlage sondern auch den Einbezug der 3. und 4. Schulklasse von Güntersleben beim Rebschnitt und der Weinlese. Im Rahmen dieses Gesamtkonzeptes wurde mit sehr viel Eigenleistung auch die Maternushütte errichtet. Am 01. Mai 2007 wurde der Weinlehrpfand mit einer großen Feier eingeweiht.

Mit großer Dankbarkeit blicken wir auf die lange Zeit zurück in der Alfred Issing den Weinbauverein und seine Mitglieder begleitete und unterstützte. Wir werden ihn und die Begegnungen mit ihm sehr vermissen.

Neuer Vorstand für den Weinbauverein Güntersleben

Unter strengen Vorsorgemaßnahmen wählte der Weinbauverein Güntersleben seinen neuen Vorstand. Zunächst berichtete bisheriger und auch neuer 1. Vorsitzender Herberts Struch über ein erstaunlich ereignisreiches Jahr. Er weckte Erinnerungen an die Wochenenden mit Weinausschank im Wengert an der Maternushütte, an den stimmungsvollen Liederabend an der Weinberghütte der Familie Bernd Ziegler und natürlich an die gelungene Feier zur Krönung der neuen Weinprinzessin Natalie Scheblein. Im Ausblick plant der neu gewählte Vorstand gerne wieder eine Weinbergwanderung, möglicherweise in abgeänderter Form.

Foto: Gerhard Helgert

Coronagerecht im Freien stellt sich der neue Vorstand mit Beisitzern vor: (von links) Claudia Schönmüller, Bernd Ziegler, Marianne Scheu-Helgert, 1. Vorsitzender Herbert Struch, 3. Vorsitzender Michael Köhler, Petra Wolf, 2. Vorsitzender Bernd Schömig, Johannes Ziegler, Kassier Angelika Will (nicht im Bild Schriftführerin Andrea Herbert).

Text: Marianne Scheu-Helgert

And the Winner is…

Natalie Scheblein ist die 8. Günterslebener Weinprinzessin.

Im Rahmen einer stimmungsvollen und unterhaltsamen Krönungsfeier übergab Katharina Kunzemann die Krone an ihre Nachfolgerin.

Den Rahmen für die Veranstaltung bildeten die beiden ehemaligen Weinprinzessinnen Anna Helgert, die extra von ihrem Arbeitsplatz aus Spanien eingeflogen war und Verena Kuhn, gerade frisch gekürte Sommelière mit der Vorstellung der Günterslebener Weine, die an dem Abend verkostet wurden.

Viele Weinprinzessinnen aus den fränkischen Winzergemeinden machten den Günterslebener Hoheiten ihre Aufwartung, ebenso der Präsident des Weinbauverbands Artur Steinmann. In seinem Grußwort war er voll des Lobes für das ehrenamtliche Engagement, mit dem die Veranstaltung auf die Beine gestellt wurde. Bürgermeisterin Klara Schömig nahm uns mit auf einen Ausflug zu den Weinbergsmauern im Sommerstuhl und Herbert Struch legte in seiner Laudatio dar, dass Katahrina aufgrund der Corona Pandemie auf den Tag genau so lange das Amt der Weinprinzessin inne hatte, wie unsere erste Weinprinzessin Andrea Herbert. Drei Günterslebener Originale unternahmen einen verbalen Streifzug durch die Gemeinde und schließlich kamen die bewegenden Momente auf die alle gewartet hatten: Der Rückblick auf Katarinas Amtszeit, die Übergabe der Krone und die Antrittsrede von Natalie.

Wir danken Katharina sehr für ihre Amtszeit und wünschen Natalie viele schöne Stunden und Erlebnisse in den nächsten beiden Jahren. Beiden danken wir dafür, dass sie während der Corona-Pandemie bei der Stange geblieben sind, so dass die Amtszeiten wieder nahtlos ineinander übergehen konnten.

Wer Natali noch nicht kennt kann sich hier ein Bild von ihr machen. Und wer Katahrian noch ein wenig nachtrauert kann sie auf ihrer Entedckungsreise durch den Sommerstuhl begleiten 🙂

Impressionen von der Krönungsfeier (Fotos: Gerhard Helgert)

Fränkischer Satz an der Maternushütte

Nach der Umgestaltung an der Maternushütte inmitten Günterslebens Weinlage Sommerstuhl hat die Weinbau-Familie Köhler alte fränkische Sorten am Sommerstuhl ausgepflanzt. Zunächst wird man von den Pflanzen noch nicht viel sehen. Der Großteil der neuen Reben steckt nämlich in der Erde, wo sie zuerst einmal ein gutes Wurzelwerk ausbilden müssen. Bei genauem Hinsehen werden sich allerdings schon verschiedene Blattformen an den Rebstöcken unterscheiden lassen. Dazu werden auch einige Stauden und Rosen an der Stützmauer unterhalb der neuen Rebfläche ein paar Farbtupfer setzen.

An alle Besucher hat der Weinbauverein die Bitte, pfleglich mit den neuen Reben und Rosen umzugehen und die Pflanzflächen nicht zu betreten.

Noch mehr Geduld müssen wir alle aufbringen bis zum Genuss der neuen alten Reben. Es wird wohl zwei, drei Jahre dauern, bis die erste Lese ansteht. Sie wird zusammen mit weiteren historischen Rebsorten des fränkischen Satzes von Weinbau Köhler und Söhne in die Kelter kommen.

Der Weinbauverein wird in den nächsten Wochen wieder ähnlich wie im Vorjahr einen Weinverkauf mit Verköstigung an der Maternushütte anbieten. Die Termine sind hier auf der homepage veröffentlicht.

Marianne Scheu-Helgert, Weinbauverein Güntersleben

Familie Köhler wird die Reben an der Maternushütte pflegen, hier Michael Köhler bei der Pflanzung. (Bilder: Gerhard Helgert)

Danke Artur Baumann

Seit 25 Jahren, also einem Vierteljahrhundert, begleitet Artur Baumann für den Weinbauring Franken e. V. die Winzer mit gutem Rat durch den Sommer – besser durchs ganze Jahr. Seine Nachfolgerin Beate Leopold hat im guten Miteinander bereits einen Teil der letzten Beratungstermine im Sommerstuhl mit übernommen. Jetzt im September ist Lese – Zeit für den ersten Federweißen.

Im Bild: Bernd Schömig (2. Vorsitzender), Artur Baumann, Beate Leopold (Bild Gerhard Helgert)

Gemeinschaftsaktion Corona-konform

Letzten Freitag war es wieder soweit: die RAK-Ampullen mussten ausgehängt werden. Die kleinen braunen Ampullen enthalten einen Sexuallockstoff des Traubenwicklers. Im Weinberg verteilt verströmen sie diesen. Die Traubenwicklermännchen auf der Suche nach den Weibchen können diese nicht mehr orten und somit wird die Vermehrung des Traubenwicklers verhindert. Seit vielen Jahren wird dies Methode bereits in Güntersleben angwandt, so dass hier auf die Ausbringung von Insektiziden verzichtet werden kann und die Insektenwelt geschont wird. Wichtig sit, dass die gesamte Rebfläche udn Randbereiche bestückt werden.

In „normalen“ Zeiten ist das RAK-Aushängen eine große Gemeinschaftsaktion mit anschließender Brotzeit. Wegen Corona gab es diesmal keinen gemeinsamen Treffpunkt, sondern es fanden sich kleine Gruppen, vorzugsweise familenweise im Weinberg zusammen, erhielten ihre Ampullen und verteilten sie entsprechend. Da nur jede 2. – 3 Zeile bestückt wird, kamen sich die fleißigen Helfer beim Austeilen auf keinen Fall zu nah.

Nach ungefähr zwei Stunden hatte jede Gruppe ihr zugeteilte Fläche bestückt. Auf die brtzeit musste natürlich leider verzichtet werden. Aber sicher kan man das zu gegebener Zeit nachholen.

Ein Dank geht an alle Helfer – es ist super, dass diese Aktion jedes Jahr durchgeführt werden kann!

Katharina geht in die Verlängerung

Leider ist dem Coronavirus nun auch unsere geplante Krönungsfeier der neuen Weinprinzessin zum Opfer gefallen. Leider muss die Veranstaltung abgesagt werden. Die gute Nachricht: unsere amtierende Weinprinzessin Katharina Kunzemann geht in die Verlängerung. Bis zu einem neuen Krönungstermin wird sie das Amt als Günterslebener Weinprinzessin weiterhin ausfüllen.

Vielen Dank Katharina – wir wissen, dass Du diesen Sommer noch andere wichtige Aufgaben hast und sind daher besonders froh, dass Du Dich so entschieden hast.

Ganz Corona-frei kann man momentan den Frühling in den Weinbergen erleben. Vor zwei Wochen haben bereits die Mandelbäumchen geblüht und aktuell folgen die ersten Zwetschen nach.Wer ganz genau hinschaut, kann auch schon die ersten Weinbergshyazinthen finden.

Jungweinprobe für noch feinere Weine

Foto: Gerhard Helgert

22 Jungwein-Proben – das Bild aus der Probierstube der Familie Kilian zeigt nur auf den ersten Blick eine gesellige Runde. In Wahrheit ging es darum, im Interesse der Kunden noch feinere Weine zu erzielen.

Die Winzer stellten nämlich sich und jeweils mehrere Proben ihrer noch nicht fertigen Weine aus dem Fass dem immer treffenden Urteil von Weinbautechnikerin Friederike Voigtländer (rechts von Vorsitzendem Herbert Struch) und natürlich dem der anderen Winzer.

Umfüllen und damit die unterste Hefeschicht entfernen, belüften, noch länger auf der Hefe lassen, einfach nix machen weil alles passt – so oder ähnlich lauteten die Empfehlungen der Expertin, die im Hauptberuf im Staatlichen Hofkeller Würzburg arbeitet.

Im Januar dürfte die Hälfte der 2019er Weine abgefüllt sein und vielleicht sogar schon zum Ausschank kommen. Bis zum Probieren mancher Silvaner oder Rotweine müssen sich Weingenießer aber vielleicht noch bis zum Frühjahr warten – sie brauchen einfach ihre Zeit zum Entwickeln ihrer Aromen.

Neuer Vorstand gewählt

Am 11. 11. fand sich der Weinbauverein zur Mitgliederversammlung im Gasthof Altenberg zusammen. Nach den Berichten zu den Aktivitäten im vergangen Jahr und der Entlastung des Vorstands stand die Wahl des neuen Vorstands auf dem Programm. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder und Beiräte traten wieder an und wurden mit großer Mehrheit gewählt.

Das neue Vorstandsteam des Weinbauvereins von links nach rechts: 
die Beisitzer Claudia Schönmüller, Christian Ziegler und Johannes Ziegler, 1. Vorstand Herbert Struch mit dem 3. Vorstand Michael Köhler, Schriftführerin Andrea Ziegler, 2. Vorstand Bernd Schömig und Kassierin Angelika Will. Es fehlen Beisitzerin Marianne Scheu-Helgert und Weinprinzessin Katharina Kunzemann
Das neue Vorstandsteam des Weinbauvereins von links nach rechts:
die Beisitzer Claudia Schönmüller, Christian Ziegler und Johannes Ziegler, 1. Vorstand Herbert Struch mit dem 3. Vorstand Michael Köhler, Schriftführerin Andrea Ziegler, 2. Vorstand Bernd Schömig und Kassierin Angelika Will. Es fehlen Beisitzerin Marianne Scheu-Helgert und Weinprinzessin Katharina Kunzemann (Foto: Gerhard Helgert).

In 2020 steht neben der Weinbergswanderung am 21. Juni auch eine Krönungsfeier auf dem Programm. Am 4. April wird Katharina Kunzemann die Krone an ihre Nachfolgerin weitergeben.

Summer-Feeling

Liederabend mit Werners Echte an der Maternushütte

Wie jedes Jahr am letzten Freitag im Monat Juli trafen sich auch diese Jahr am 26.07. die Wein- und Musikfreunde an der Maternushütte um den Klängen von Werners Echte zu lauschen. Herrliches Sommerwetter hatte dafür gesorgt, dass sich wieder sehr viele Besucher zu Fuß auf den Weg zur Maternushütte machten.

Dort wurden sie vom Vorsitzenden des Weinbauvereins, Herbert Struch, begrüßt und anschließend von Bertram Odoj auf diesen musikalischen Abend eingestimmt. Und dann legten Werners Echte los. Mit vielen neuen und auch bekannten Liedern präsentierten sie den Besuchern einen wunderschönen Sommerabend in der Weinlage Sommerstuhl. Bertram Odoj führte in gewohnt humorvoller Weise durch das Programm und untermalte seine treffenden Worte mit den passenden Bildern. Die Winzer des Weinbauvereins versorgten die Gäste mit fränkischen Schmankerln und gut gekühlten Günterslebener Weinen. Das Publikum bedankte sich am Ende mit einem riesigen Applaus und verabschiedeten Werners Echte um ca. 23:40 Uhr in eine immer noch sehr angenehme laue Sommernacht.

Beim Liederabend wird kein Eintritt verlangt, aber in einer der Pausen wird ein Spendenkörbchen für einen wohltätigen Zweck durch die Reihen gereicht. Dieses Jahr war die Spende wieder für die Mallersdorfer Schwestern in Odorhei (Rumänien) bestimmt. Sie betreiben dort einen Kindergarten und kümmern sich um bedürftige Menschen, die sie mit Nahrung und Kleidung aus den Spendengeldern versorgen. Auch an diesem Abend zeigten sich die Gäste von ihrer großzügigen Seite. Innerhalb von wenigen Minuten kamen so über 800,00 € zusammen. Für eine gelungene Überraschung sorgte in diesem Zusammenhang der Inhaber eines ortsansässigen Handwerksbetriebes der erstmalig bei einer derartigen Veranstaltung in den Weinbergen zu Gast sein konnte. Er war von dem Abend einerseits und von der Idee, Kindern mit ungünstigen Startbedingungen auf ihrem Weg zu unterstützen andererseits so beeindruckt, dass er den Erlös des Abend kurzerhand um 1.200,00 € auf über 2.000,00 € erhöhte. Da es ihm nicht darum ging, sich mit seiner Spende in den Vordergrund zu stellen, möchten wir uns an dieser Stelle bei ihm und allen Unterstützern recht herzlich bedanken. Nach Abzug der Kosten konnte der Weinbauverein den Betrag noch einmal erhöhen. So konnte der Vorsitzende des Weinbauvereins am 03.08. an Frau Dorothea Schömig (Vorsitzende vom Kolpingwerk Bayern) 2.200,00 € übergeben, die diesen Betrag persönlich an die Mallersdorfer Schwestern übergeben wird.

Alle Bilder von Gerhard Helgert