Grundschüler im Günterslebener Sommerstuhl

Der Weinbau ist in Unterfranken ein wichtiger Bereich der Landnutzung. Jetzt waren die Drittklässler der Günterslebener Ignatius-Gropp-Grundschule wieder im Günterslebener Sommerstuhl, um die Arbeit der Winzer ganz praktisch kennenzulernen. Neun Winzer – einige hatten sogar extra Urlaub genommen – leiteten die Kinder im Weinberg von Familie Ziegler Bernhard an, und jedes Kind hatte eine scharfe Schere in der Hand. Johannes Ziegler erläuterte zunächst den Kindern den Rebschnitt, anschließend wurden sie in Gruppen aufgeteilt und von den Winzern beim Rebschnitt angeleitet und betreut. Aufgrund der umsichtigen Betreuung und auch, weil die Kinder zwar begeistert, aber aufmerksam waren, ging alles ohne Verletzung vonstatten. Zum Abschluss gab es Weck von der Gemeinde für alle, dazu süßen Trauben- und Apfelsaft, Äpfelschnitz und für die Helfer ein Tässle Kaffee.

Bild und Text: Marianne Scheu-Helgert

Mehr Mäusejäger im Günterslebener Sommerstuhl

Jeder Wanderer im Günterslebener Sommerstuhl kennt sie und schaut ihnen gerne nach, die eleganten Segler und Flugkünstler auf der Jagd und bei der Balz. Mäusebussarde, Falken, Habichte und Sperber finden zwischen den Rebzeilen reiche Beute. Doch bei Weitem nicht jeder waghalsige Sturzflug führt jedoch zum Erfolg, auch wenn es wie schon im Vorjahr sehr viele Mäuse in der gesamten Flur gab.

Viele Winzer sichern sich bereits seit Jahren die Unterstützung durch Raubvögel durch hohe Sitzstangen. Zwar jagen die kräftigen Flieger oft direkt aus der Luft, teils bleiben sie sogar auf der Stelle stehen, sie „rütteln“. Mit der Beute suchen sie dann aber schnell schwer beladen und bevor sie Junge haben einen hohen Baum oder eben eine Sitzstange auf, um ihre Beute genüsslich zu verzehren.

Mit der weiteren Verbreitung von Blüheinsaaten fühlen sich aber auch die Mäuse immer wohler. Mehrere Winzer hatten zum Beispiel im vorigen Sommer auffällige Mohnbestände stehen lassen, eigentlich zum Schutz vor Bodenabschwemmung, auch für Insekten, die Samen dann für Vögel. Die Mohnsamen schmecken aber auch den Mäusen, zahlreiche aufgebissene Samenkapseln zeugen vom nahrhaften Genuss. Zum Knabbern suchten die Tiere offensichtlich sogar ihre „Wohnterrasse“ auf den Köpfen von Rebstöcken auf! Andere Mäuse wurden vor ihrem Bau ertappt beim Aufknabbern fleißig zusammengesammelter Hagebuttenkerne! Leider fressen Mäuse vor allem in Trockenjahren in jeweils kleinen Bissen zahlreiche Trauben an – die daraufhin schnell Wespen anlocken, die weitere Schäden verursachen und letztlich die Trauben faulen lassen.

Jetzt sorgten die Winzer für eine neue Raubvogel-Hilfe – biologischer Pflanzenschutz im ureigensten Sinn. Nach Bauplänen des BUND haben Bernd Schömig und Christian Will fachgerechte Nistkästen für Falken gebaut. Winzer Bernd Schömig konnte einen Hubsteiger von der Zimmererfirma Michael Freudenberger ausleihen, um dann die Nistkästen bis in 10 m Höhe an dicken Bäumen anzubringen.

Sicher werden nicht gleich alle Kästen bezogen, dafür hängen sie zu dicht. Auch im Garten werden z.B. meistens nicht alle Meisenkästen belegt. Das Nistangebot ist aber so gut, dass ein oder zwei Pärchen eine schöne Wohnungsauswahl haben werden und vielleicht zugreifen. Spaziergänger finden die halbmetergroßen Kästen leicht, sie sind meist am Waldrand angebracht.

Sicher kommen auch Eulen und der Uhu in den Sommerstuhl. Sie führen aber ein verborgenes Leben. Lediglich in der Abenddämmerung im Frühjahr verriet sich der Uhu durch seinen Balzgesang: Das sind kurze, wie abgehackt klingende Bu –Bu-Laute.

Absage: 25. 10. Mit Abstand der schönste Fleck für eine kleine Weinwanderung

Ein kleines Highlight für den „Goldenen Oktober“ am Sommerstuhl hatten wir ins Auge gefasst: Gute Weine und gutes Essen „To go“ wie in den Sommermonaten. Doch in Anbetracht der aktuellen Entwicklung bei den Corona-Zahlen, müssen wir die Veranstaltung leider absagen. Auch wenn wir sicher alles tun würden, um Ansteckungen zu vermeiden – ein ungutes Gefühl bleibt und die Vorstellung, dass es zu Ansteckungen kommen könnte, hat uns dazu bewogen lieber auf Nummer sicher zu gehen. Die Idee bleibt und wird sich sicher in der Zukunft einmal verwirklichen lassen!

Wandern kann man natürlich trotzdem wunderbar und das Farbenspiel am Sonmmerstuhl genießen.

Bleibt gesund bis zum nächsten Mal an der Maternushütte!

Der Vorstand des Weinbauvereins Güntersleben

Herbstspaziergang im Sommerstuhl

Oft wird die Frage gestellt, welche Jahreszeit die schönste im Weinberg ist. In einem guten Jahr ist es für den Winzer sicherlich der Herbst. Er beginnt mit der Lese, der Höhepunkt der Weinsaison. Ist diese vorbei atmet jeder erst einmal auf – die Arbeit des Jahres hat sich gelohnt, die Ernte ist gut über die Bühne gegangen und nun beginnt die Arbeit im Keller. Der Weinberg fordert nun nicht mehr ständig die Präsenz des Winzers – er kann auch einmal eine Weile sich selbst überlassen werden. Die Natur packt ihren Farbkasten aus und taucht die Blätter der Rebstöcke in leuchtendes Gelb, Orange und Rot. Nun ist auch mal Zeit die Weinberge in ihrer Farbenpracht zu genießen – bis die letzten Blätter gefallen sind und die Natur in den Winterschlaf fällt.

Alle Bilder: Gerhard Helgert

Goldener Oktober

Goldener Oktober

Schon lange sind die Trauben gelesen – die früheste Weinlese seit man denken kann. Ein besonderer Jahrgang wurde gelesen, der sich mit einem Feuerwerk der Farben verabschiedet. Nun dürfen die Winzer gespannt sein, wie sich das flüssige Gold im Keller entwickelt. In der Zwischenzeit zeigt sich der Oktober von seiner besten Seite. Die Farbenpracht im Weinberg ist vor allem kurz vor Sonnenuntergang besonders schön. Und die Temperaturen lassen es auch dann noch zu, ein letztes Glas an der Maternushütte zu genießen…

Botanik, Brotzeit, Bocksbeutel und Bablig Wjuing

Das alles und noch viel mehr gab es heuer zur Weinbergswanderung des Günterslebener Weinbauvereins. Rundum umsorgt von den Winzerfamilien und ihren Helfern genossen Wein-, Natur- und Fußballfreunde eine erlebnisreiche Weinbergswanderung im Günterslebener Sommerstuhl. Weiterlesen „Botanik, Brotzeit, Bocksbeutel und Bablig Wjuing“

Baum für Frankens Weinberge 2018 – auch für Güntersleben

Einer der ersten Einsätze führte unsere frisch gekrönte Weinprinzessin Katharina Kunzemann nach Wipfeld. Dort waren bereits die fränkische Weinprominenz versammelt und die neue Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, kam extra zur Baumpflanzung nach Unterfranken angereist. Natürlich war auch die neue Weinkönigin Klara Zehnder beim Termin dabei – also Frauen-Power pur!

Mit vereinten Kräften – neben den oben genannten waren auch Wipfelds Weinprinzessin Larissa Selzam, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel,  Landrat des Landkreises Schweinfurt, Florian Töppeder, Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch, der Präsident des Fränkischen Weinbauverbands Arthur Steinmann und der Wipfelder Zehntgraf in Gestalt von Gästeführer Albert Kestler zugegen – wurde dann der Baum gepflanzt und kräftig angegossen.

Wie im letzten Jahr wurde wieder eine Zwetsche ausgewählt, wird sie doch – ähnlich wie die Marille in der Wachau – als traditionelle Obstsorte in Franken angebaut und verarbeitet.  Die Zwetsche eignet sich besonders gut als Begleitbaum in den Weinbergen, da sie mit weniger guten Böden zurechtkommt. Die Aktion „Baum für Frankens Weinberge“ hat aber nicht nur zum Ziel, bestimmte Baumarten wieder in den Weinbergen zu etablieren – grundsätzlich geht es um mehr Vielfalt zur Aufwertung der Landschaft. Das freut nicht nur uns Menschen, sondern vor allem die bedrohte Tierwelt. Kleinteilige Strukturen, wie wir sie am Sommerstuhl haben, bieten vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Nach der Veranstaltung konnte unsere Abordnung – Katharina Kunzemann und Herbert Struch – den für den Günterslebener Sommerstuhl bestimmten Zwetschenbaum in Empfang nehmen. Ehrensache, dass dieser noch am selben Tag wieder in die Erde kam! Er erhielt einen Ehrenplatz im unteren Bereich des Weinbergpfades direkt neben der letztjährig gepflanzten Zwetsche. Mit einer guten Domina angegossen, hat er die besten Voraussetzungen dort zu wachsen und zu gedeihen.

Bei einem Spaziergang im Sommerstuhl oder spätestens bei unserer Weinbergswanderung kann jeder ihn bewundern…

Mehr zur fränksichen Zwetsche

Wo die Mandelbäume blühen

Foto: Gerhard Helgert

An allen trockenen Tagen findet man die Winzer im Wengert – der Schnitt ist im Gang, manche sind schon fertig. Alle Weinfreunde sollten jetzt öfter im Sommerstuhl wandern, im vorigen Jahr blühten die beiden Mandelbäumchen am Bildstock bereits Ende Februar.

Mehr gefordert sind die Winzer im Keller: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abfüllen? Wichtige Anhaltspunkte lieferte die vereinsinterne Jungweinprobe, bei der im Dezember noch „unfertige“ Weine verkostet wurden. Ganz nebenbei blieb Zeit zum Fachsimpeln: Welche Pumpe ist am schonendsten für den Wein, wie kann ich die Aromen aus den Trauben und die prickelnde Kohlensäure aus der Vergärung am besten erhalten? Jeder will im Interesse der Weinliebhaber noch etwas mehr an Qualität und somit Genuss erzielen.

Zum Neujahrstreffen der Gemeinde schenkte der Weinbauverein noch überwiegend Weine aus dem Lesejahr 2016 aus – vor allem die Silvaner und die Domina 2017 müssen noch möglichst lange reifen und im Fass ruhen. Beste Gelegenheit zur Verkostung einiger der besonders guten Tröpfchen gibt es zur Krönungsfeier der nächsten Günterslebener Weinprinzessin am 24. März 2018 in der Festhalle.

Bevor die Blätter fallen…

…ist ein letzter Spaziergang durch den Farbenrausch der Weinberge ein ganz besonderes  Erlebnis. Gerade am Günterslebener Sommerstuhl sieht man jetzt die kleinen schmalen Parzellen aufgrund der Herbstfärbung besonders gut. Die milde Herbstsonne lässt die Farben erstrahlen, ein letzter großer Auftritt der Natur….

Für die Winzer ist nun nach einem langen arbeitsreichen Sommer Ruhe eingkehrt. Der Wein reift im Keller und jeder ist gespannt auf den Jahrgang 2017. Den Jahrgang 2016 kann man sich aktuell noch in der Heckenwirtschaft Wolf schmecken lassen. Vom 20. Oktober bis 5. November lädt sie nach einem herbstlichen Spaziergang oder zu einem gemütlichen Beisammensein in geselliger Runde zur Einkehr ein.